Pressebüro Petra Pettmann

FREIE JOURNALISTIN DJV, fundierter Wirtschaftsjournalismus für die Profigastronomie, Food-, Tourismus-, MICE- & Retail-Branche mit besonderem Focus auf Nachhaltigkeit, Ursprünglichkeit und Ethik. Das Pressebüro "PP-Kommunikation" von Petra Pettmann M.A. hat seinen Sitz in Bleckede bei Lüneburg, Niedersachsen.

BROT – Neues aus Wissenschaft und Forschung

Urform des Weizens aus Sibirien

„Gesundheitlicher Mehrwert aus der Backstube! Team der Industriellen Gemeinschaftsforschung erforscht Sauerteigführung zur gezielten Steigerung des Ballaststoffgehalts in Brot und Backwaren“

Am 6. Dezember 2022 erreichte mich eine Meldung des Forschungskreis der Ernährungsindustrie e.V. (FEI). Das hier vorgestellte Verfahren sei aus ernährungsphysiologischer als auch in wirtschaftlicher Sicht vielversprechend. Lesen Sie selbst:

(IGF, 6. Dez. 22) Brot und Backwaren sind in Deutschland enorm beliebt: Bei rund 77 kg lag der Pro-Kopf-Verbrauch von Brotgetreide im Jahr 2020/2021; ballaststoffarme Weizenbrote, Toastbrote und Mischbrote sind dabei besonders gefragt. Durch den hohen Brotverzehr wird eine große Menge gut verdaulicher Kohlenhydrate in Form von Stärke aufgenommen, die den Blutglucosespiegel ansteigen lässt. Ein übermäßiger Konsum leicht verdaulicher Kohlenhydrate kann jedoch auch zu Übergewicht, Bluthochdruck und Diabetes Typ 2 führen. Ballaststoffhaltige Lebensmittel schaffen hier Abhilfe, indem sie länger satt machen und den Blutglucosespiegel nur langsam ansteigen lassen: Zu den ballaststoffreichen Backwaren gehören unter anderem Sauerteigbrote aus Vollkorn- statt aus Weißmehl – diese sind jedoch weit weniger beliebt. Nur etwa 10 Prozent des verzehrten Brots waren 2021 laut der Gesellschaft für Konsumforschung Vollkornbrote.

Dies ist der Hintergrund eines aktuellen Projektes der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF), an dem ein Team der Universität Halle-Wittenberg seit 2021 forscht: Ziel ist es, den Ballaststoffgehalt in Broten durch eine Sauerteigführung und/oder den Einsatz von Enzymen signifikant zu erhöhen, ohne die Rezepturen wesentlich zu verändern und so eine hohe Akzeptanz, ebenso wie eine leichtere Verarbeitbarkeit, zu erhalten.

Vielversprechend sind die Ergebnisse des Forschungsvorhabens sowohl aus ernährungsphysiologischer Sicht als auch in wirtschaftlicher Hinsicht: Insbesondere bei einer möglichen Auslobung der Brote als „ballaststoffreich“ gemäß Health-Claims-Verordnung (mindestens 6 g Ballaststoffe pro 100 g) ließen sich deutliche Umsatzsteigerungen erzielen – insbesondere vor dem Hintergrund, dass für die In-situ-Erhöhung des Ballaststoffgehalts keine kennzeichnungspflichtigen Zutaten oder Zusatzstoffe benötigt werden. Zudem ist die fermentative Produktion von IMMPs nicht mit Mehrkosten und Mehraufwand verbunden, so dass die Erkenntnisse zügig in kleineren und größeren Bäckereien angewendet werden können.

Zum Projekt des Monats Dezember 2022: https://www.fei-bonn.de/pdm-2022-12

Quelle Text: http://www.fei-bonn.de

Foto: Symbolfoto Urweizen aus Sibirien. Dieser wird von Kultursaat-Züchterin Christina Henatsch auf dem biologisch-dynamisch bewirtschafteten Gut Wulfsdorf in Ahrensburg bei Hamburg gezüchtet. Das Foto hat nichts mit dem Beitrag zu tun. Meine Idee: Urweizen wäre eventuell eine natürlichere Alternative. Foto: Petra Pettmann

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