Mein Aufenthalt in Mittenwald ist schon eine Weile her, doch auch jetzt noch schwingt ein gutes Gefühl damit einher, wenn ich an die Menschen und die Natur dieser Region denke. Vielleicht lag es auch daran, dass ich von lieben Menschen in dieses schöne Tal eingeladen wurde, und so das idyllische Städtchen nicht als Tourist, sondern als „Freund“ (sorry, gendern liegt mir nicht) besucht habe. Wir haben gemeinsam gekocht, Gastwirte besucht und viel erzählt. Und wir haben die Berge kennengelernt. Die Ruhe gespürt, die Macht der Naturgewalten erfahren. Das war ein schönes Erlebnis. Zu Fuß durch die Geister-Klamm. In Tiefen und Höhen geschaut, Kleines und Großes bewusst wahrgenommen. Das Auge geschärft, den Blick geweitet, die Ohren weit aufgemacht, die Nase in den Wind gestreckt. Dem Grollen des Donners zugehört, die Blitze am Himmel bewundert. Ein grandioses Naturschauspiel.
Oft war mir der Massentourismus in den Alpen zu viel. Besonders wenn es um den unsanften Tourismus geht. Wenn Tausende im Winter die Pisten platt walzen, Lawinen ins Tal preschen, kein Halm mehr Fuß fassen kann, und das Gelände schneller erodiert und wüst fällt, als es uns lieb sein sollte. Sanfter Tourismus geht anders, denke ich mir. Wandern, auf dem Pfad bleiben, die Natur achten, ja, das geht. Nichts nehmen, nichts zerstören, nur schauen. Es ist eigentlich ganz einfach.


Tradition wird dort mit dem Bozener Markt seit vielen Jahren hochgehalten. Wie baue ich eine Geige? Wie wird Käse gemacht? Welche Trachten trägt man hier? Manufakturen und altes Handwerk werden in einem lustigen Markttreiben präsentiert. Mir hat das sehr gut gefallen. Durch die Pandemie musste in den letzten Jahren alles ausfallen. Das war schade. Doch es wird wieder kommen. 2024 soll er wieder stattfinden, der Bozener Markt!

Einer meiner Lieblingsorte ist die Region um Mittenwald und den Karwendel: Berge, Natur & Kultur. Natur erleben auf dem Karwendel und in der Geisterklamm. Durchatmen, den Alltag vergessen. Wunderbar!

Text & Fotos: Petra Pettmann